Halal (Lebensmittel)
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Das Wort „Halal“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet auf Deutsch so viel wie „erlaubt“ und „zulässig“. Nach islamischem Verständnis umfasst „Halal“ alle Dinge und Handlungen, die gemäß islamischem Recht gestattet, zulässig und islamkonform sind.
Die meisten Menschen kennen den Begriff des Halal vor allem im Zusammenhang mit der Lebensmittelherstellung und dem -verzehr. Das Konzept ist jedoch viel umfassender und nicht nur beschränkt auf die Schächtung von Tieren nach islamischen Richtlinien. Zum Beispiel verpflichtet das Halal-Konzept Unternehmen dazu, dass sie bestimmte Richtlinien der Hygiene und Sicherheit beim Produktionsprozess beachten.
Aus Pflanzen gewonnene Lebensmittel sind grundsätzlich „halal“, ausgenommen sind berauschende und toxische Produkte. „Haram“ umfasst alle Dinge, die Muslime nicht verzehren dürfen.
In muslimisch geprägten Ländern und auch von muslimischen Kunden in Deutschland wird vorausgesetzt, dass Lebensmittel den religiösen Vorschriftenentsprechend „halal“ sind. Ähnlich wie bei der jüdischen Hescher- bzw. Koscher-Zertifizierung oder auch vergleichbar mit einem Bio-Siegel kann ein Unternehmen ein Halal-Zertifikat erwerben und damit nachweisen, dass es Nahrungsmittel nach den islamischen religiösen Ernährungsvorschriften herstellt. Kriterien sind für die Zertifizierung – je nach Art des Betriebs – zum Beispiel die Einhaltung bestimmter Vorgehensweisen bei der manuellen oder maschinellen Schlachtung sowie die Einrichtung der Schlachtanlagen. In der Nahrungsmittel verarbeitenden Industrie wird neben der Herkunft der Waren und der Produktionsstätte auch das Vorhandensein von Schweinefleisch oder Alkohol in den Produkten anhand chemischer Analysen geprüft. Ziel ist es sicherzustellen, dass Muslime keine für sie verbotenen Nahrungsmittel zu sich nehmen.
Die Zertifizierung kann bei speziellen Zertifizierungsstellen erworben werden. Am Ende des erfolgreich durchgeführten Prozesses steht die offizielle Bestätigung , dass ein vom zertifizierten Unternehmen produziertes und/oder vertriebenes Lebensmittel Halal-konform ist. So wie im Judentum Rabbiner die Zertifizierung für koschere Lebensmittel beglaubigen, bestätigt eine muslimische Autorität in Zusammenarbeit mit dem zertifizierenden Unternehmen die Halal-Zertifizierung. Das Zertifikat ist meist für den Zeitraum eines Jahres gültig.
Zwar werden bei der Zertifizierung gesundheitliche Aspekte bzw. Aspekte der Hygiene nicht extra geprüft; sie fließen jedoch beispielsweise über das Verbot ein, gesundheitsschädigende Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.
Die detaillierten Anforderungen für die Zertifizierung können sich unterscheiden, abhängig davon, wie die prüfende muslimische Autorität, mit der der Zertifizierer zusammenarbeitet, den Koran auslegt. Dies kann sich direkt auf die Gestaltung und Verwendung der Produktions- und Schlachtanlagen auswirken. So gibt es zum Beispiel unterschiedliche Auffassungen darüber, ob vor dem Schlachten betäubte Tiere – entsprechend den deutschen Tierschutzvorschriften – den Halal-Gesetzen entsprechen oder dies nicht der Fall ist.
Ebbecke Verfahrenstechnik ist in der Lage, nach Halal-Standards zu arbeiten. So können wir unseren Kunden die Sicherheit bieten, dass alle zu verarbeitenden Produkte islamkonform behandelt werden.
Online-Quelle:
https://www.eurohalal.eu/, abgerufen: 15. Dezember 2022, 20:55 UTC
https://www.halal-zertifizierung.de/, abgerufen: 15. Dezember 2022, 20:57 UTC
https://de.wikipedia.org/wiki/Hal%C4%81l, abgerufen: 15. Dezember 2022, 20:59 UTC
Literaturquelle:
Paula Schrode: Sunnitisch-islamische Diskurse zu Halal-Ernährung. Konstituierung religiöser Praxis und sozialer Positionierung unter Muslimen in Deutschland (= Muslimische Welten. Bd. 2 ). Ergon-Verlag, Würzburg 2010, ISBN 978-3-89913-816-0 (Zugleich: Heidelberg, Universität, Dissertation, 2009).